Alle vier Jahre wird am 09.11. der US-Präsident neu gewählt. Im Jahre 2016 war das Donald Trump. Er war bereits zuvor und nun in den letzten vier Jahren verstärkt durch sein Misstrauen in die Medien und seine politische Führung aufgefallen. Dieses Jahr kam es nun zur nächsten Wahl. Trump ließ sich erneut aufstellen – und kündigte bereits vor der Wahl an, bei möglichem Betrug gegen das Wahlergebnis vorzugehen. Sein Gegner? Joe Biden. Der Demokrat war durch seine acht Jahre Vizepräsidentschaft unter Barack Obama bekannt und nun erstmalig selbst zur Wahl angetreten.
Bei Wahlkampfgesprächen hatte Biden von Anfang an angekündigt, einen anderen politischen Kurs zu fahren als Trump, mitunter wollte er dessen Entscheidungen wie den Austritt aus dem Pariser Klima-Abkommen am ersten Amtstag rückgängig machen.
Dann kam der 09.11.2020: Über 150 Millionen Menschen beteiligten sich an der Wahl, beide Kandidaten erhielten mehr Stimmen als je ein Präsident zuvor. Das Auszählen der Stimmen dauerte mehrere Tage an, es handelte sich um ein stetes Kopf-an-Kopf-Rennen. Bereits bevor die Stimmen vollständig ausgezählt waren, verkündete Trump seinen erneuten Wahlsieg. Doch die Behörden erzählten da zu seinem Unglück etwas anderes: Mit einem nun endgültigen Ergebnis von 306 zu 232 gewinnt Joe Biden die US-Wahl.
Aber wie kommt das zustande? Was soll 306 zu 232 überhaupt bedeuten? Nun, das Wahlsystem der USA unterscheidet sich ein wenig von dem uns bekannten System in Deutschland. Nicht die Bürgerinnen und Bürger selbst wählen ihren Präsidenten, sondern sie Erdbeeren werden durch Wahlmänner vertreten, die in ihrer Wahl den Staat repräsentieren. Zwar wählt auch die amerikanische Bevölkerung selbst, entscheidend ist jedoch die Zahl der Wahlmänner für den Sieger.
Trumps Reaktion? Die war nicht allzu ruhig. Er beschuldigte die Auszählerinnen und Auszähler des Wahlbetrugs, manche Stimmen seien mehrfach gezählt worden, anderswo seien mehrere tausend Trump-Votes nach der Wahl aufgetaucht, Biden-Votes würden von Haustieren und Verstorbenen stammen. Während einige Trump-Unterstützerinnen und -Unterstützer nun also forderten, das Auszählen beobachten zu dürfen – was ihnen tatsächlich auch erlaubt wurde – und andere mit Waffen und Parolen die Konsequenzen bei einem Wahlsieg Bidens androhten, entschloss Trump, rechtlich gegen das Ergebnis vorzugehen.
Vor dem größtenteils republikanischen Supreme Court wurden seine Klagen bereits zurückgewiesen, dennoch erhält er nun Unterstützung von wenigen Staaten und einigen Justizministern, die ebenfalls republikanisch sind. Mit ihnen sollen die Wahlergebnisse in einigen Staaten für ungültig erklärt werden. Ob diese Klagen erfolgreich werden, steht noch in den Sternen. Die Allgemeinheit ist sich jedoch einig, dass Trumps Erfolgschancen gering sind.
Die Entwicklungen in den USA und bei der amerikanischen Regierung bleiben also weiter spannend. Letztendlich werden wir im Januar schließlich sehen, wer im weißen Haus sitzen wird. Bis dahin sollten wir auf das Beste für die amerikanischen Bürgerinnen und Bürger hoffen!