Ranzen zu klein und schwer, eine Lösung für das “Ordnerproblem”.

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Kurz vor den Herbstferien hatte es mich bereits erreicht, das Ordnerproblem. Mit Einstieg in die Oberstufe ist auch die Menge der Unterrichtsnotizen und Arbeitsblätter extrem gestiegen. Vor den Herbstferien hatte ich schon einen großen Ordner gefüllt und habe diesen lange nicht mehr in meinen Rucksack bekommen. Deswegen habe ich mich dann am Blackfriday entschieden zuzuschlagen und habe mir das 2019er iPad und einen Apple Pencil bestellt. 

Eine Woche später, mit Lieferung des iPads, fing dann das Nervigste von allem an, nämlich alle bisher erstellten Unterrichtsnotizen einzuscannen und vernünftig zu sortieren. Beim Notizenprogramm war meine Wahl auf Notability gefallen, da ich viel Gutes drüber gehört hatte und dies auch von meinen Mitschülern empfohlen bekommen habe.

Das Programm funktioniert Eiersuche auch super und bietet alles, was ich zum Unterrichtsnotizenanfertigen benötige. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, das Programm hat meine Unterrichtsnotizen, besonders aber Skizzen deutlich verschönert, denn das erste Mal überhaupt sind meine Geraden auch wirklich gerade und meine Kreise auch richtige Kreise. Tabellen sind innerhalb von Sekunden sauber und problemlos angelegt, sodass das Erstellen einer Messwerttabelle fast schon Spaß macht. Und wenn man im Nachhinein merkt, dass die Skizze oder Notiz etwas schlecht positioniert ist, zu klein oder zu groß ist, Linien in einer anderen Stärke oder Farbe übersichtlicher oder verständlicher wären, ist es problemlos, diese binnen weniger Sekunden auszuwählen und nach der eigenen Zufriedenheit anzupassen. Was ich mir jedoch wünschen würde, wäre auch eine Funktion zum Zeichnen von Wellen, Spiralen und Kreisbögen. Bisher sehen diese bei mir entweder noch genauso unschön aus wie früher, oder aber ich behelfe mir, indem ich erst mal einen Kreis oder ein Oval zeichne und den nicht benötigten Teil wieder entferne und das übrig gebliebene nach Belieben verdopple und aneinandersetze.

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So kann ich meine Notizen in 1 1/2 Jahren bei den Abiturvorbereitungen nicht nur noch wunderbar lesen und entziffern, ich kann sie auch ohne Aufwand sogar überall mit hinnehmen und mit ihnen lernen. Durch die Cloudsicherung muss ich nicht mal mein iPad dabeihaben, sondern lediglich mein Handy, das ich sowieso immer dabeihabe. Das heißt, meine Notizen sind immer und von überall für mich zugänglich, so passiert es auch nie, dass ich in der Schule sitze und meine Mappe zu Hause vergessen habe. Selbst wenn mein iPad mal leer sein sollte, habe ich mein Handy noch als Backup für den Notfall dabei.

Was jedoch schon mal vorgekommen ist, dass eine Notiz in der Cloud gesichert wurde und daraufhin lange nicht mehr geöffnet wurde, weswegen sie vom Gerät gelöscht wurde und eine Internetverbindung nötig war, um sie zu öffnen. Dann gilt entweder, man hat genug Datenvolumen für einen Hotspot oder man muss WLAN suchen und die Notiz runterladen.

Das jedoch aus meiner Sicht ausschlaggebendste Argument für einen Umstieg, ist die Gewichtsersparnis. So trage ich nun ein iPad, was 483 g wiegt, statt eines kiloschweren Ordners und einen Stift statt eines ganzen Etuis mit mir umher. In meinem Rucksack ist auf einmal wieder Platz für alle Bücher, die ich brauche, für eine Brotdose und eine Trinkflasche ebenfalls. Denn die 7,5 mm Dicke des iPads lassen deutlich mehr Platz im Gegensatz zu einem fast 10 cm dicken Ordner. Natürlich ist die Kompaktheit auch des kleinen Formats geschuldet, so schreibt man im Vollbild-Modus etwa auf einem quer liegenden DIN-A5-Blatt statt eines DIN-A4-Blatts, da diese jedoch genauso breit ist wie ein normales Blatt und es sich endlos nach unten scrollen lässt, ist dies komplett problemlos. Für mich ist das Display sogar groß genug, um im Splitscreen zu arbeiten. Ich öffne also zwei Notizen nebeneinander parallel oder öffne den Taschenrechner, den Browser oder welche App auch immer in einem zweiten Fenster neben der Notiz. Sollte mir die Notiz nun doch mal zu klein sein, was extrem selten ist, zoome ich einfach, was bisher noch nie zu Problemen geführt hat oder auch nur genervt hat.

Für mich Überwiegen die positiven Aspekte, denn das Zeichnen von Kreisbögen, Spiralen und Wellen, würde ich auf Papier auch nicht besser hinbekommen, sodass dies nicht wirklich als Kontra für mich zählt. Was für mich dagegen sprechen würde, auf ein iPad umzusteigen, wäre, wenn man nicht widerstandsfähig genug ist und sich Spiele runterlädt und diese ständig während des Unterrichts spielt und dass es vorkommt, dass Notizen nicht geöffnet werden können, weil sie nicht mehr auf dem Gerät sind, sondern nur noch in der Cloud.