Die Rückkehr des Wolfes – Chance oder Risiko?

Vor 150 Jahren wurde der Wolf in Deutschland ausgerottet. Nun ist es aufs strengste verboten, den Wolf zu jagen. Seit dem Mittelalter ist er systematisch gejagt worden, was zur Folge hatte, dass er in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropa ausgerottet wurde. Nun kehrt der Wolf langsam von Polen über Sachsen zurück nach Deutschland.

„Warum muss es immer erst eskalieren, bevor wir zu einer vernünftigen Lösung kommen.“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Demgegenüber steht die Aussage von Gesa Kluth, einer Biologin, die sich mit dem Monitoring von Wölfen beschäftigt: „Dass ein Wolf mal durch ein Dorf läuft, ist realistisch. Dass er Kinder gefährden wird, ist nicht realistisch.“ 

Quelle: Pixel-Mixer, Pixabay

Deshalb hat die EU ein Gesetz erlassen, das den Wolf unter Schutz stellt. So werden z. Bsp. 65.000 Euro Strafe fällig, wenn man einen Wolf schießt. Außerdem wird die Jagd-Lizenz entzogen. Es drohen sogar Haftstrafen.

Jetzt gibt es in Deutschland aber eine steigende Zahl derer, die eine Obergrenze für den Wolf wollen. Darunter sind Schäfer, AFD-Politiker und besorgte Eltern. Ihre Begründungen lauten wie folgt:

Die Rückkehr des Wolfes verursacht immer wieder Schäden, wie z. Bsp. im Falle des Rosentaler Wolfsrudel, das schon 250 Schafe gerissen hat.

Die Wölfe drohen ihre Scheu vor den Menschen zu verlieren, wie im Fall des Wolfes Kurti, der als Welpe von Menschen gefüttert wurde, und deshalb immer wieder bei Autofahrern betteln ging.

Wäre da noch die oft angebrachte Gefahr, dass Wölfe Menschen angreifen. Insbesondere Kinder. Hierzu kann ich allerdings kein Beispiel anführen, denn das ist noch nicht passiert. Außer im 19. Jahrhundert, als Kleinkinder noch unbeaufsichtigt im Wald gespielt haben.

Ein positiver Aspekt der Wölfe ist,  dass sie den Bestand der Wildtiere regulieren. Alte, schwache oder junge Tiere werden von den Wölfen gejagt. Das heißt, es gibt weniger Arbeit für die Jäger. 

Wenn bestimmte Vorgaben eingehalten sind, zahlt das Land auch Entschädigungen für gerissene Tiere. Ebenso wird der Bau von Elektrozäunen subventioniert.

Des Weiteren riechen und verhalten sich Menschen nicht wie Beutetiere, denn sie gehen auf zwei Beinen und wir können ja manchmal den Deo-Gestank schon nicht ertragen.

Wichtig ist nur, dass Wölfe unter keinen Umständen gefüttert werden dürfen, sie sind Wildtiere, keine Bestien, aber auch keine Kuscheltiere. Am besten wäre es, wenn ihr sie konsequent verscheuchen würdet. Das heißt, laut schreien oder von eurem Hof jagen mit einem Besenstiel oder ähnlichem, ohne sie dabei jedoch zu verletzen.

Bleibt nur noch mit den Worten des Umweltministers aus Baden-Württemberg, Franz Untersteller, zu sagen:

„Einen Wolf zu erschießen, ist eine Straftat.“

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/toter-wolf-aus-dem-schluchsee-wurde-erschossen