Tagelanger Schnee, unbefahrbare Straßen, eingebrochene Infrastruktur. Nach einem bisher milden Winter fällt jetzt plötzlich doch massenweise Schnee. Die Jungen sind begeistert, die Alten sagen, gegen 1979 ist das Nichts. Aber viele sind sich einig: Das zeigt doch, dass das mit dem Klima alles doch nicht so schlimm ist, oder?
Tatsächlich wirkt das alles erstmal ziemlich widersprüchlich. Wenn es immer wärmer wird, warum ist es jetzt doch so kalt? Man könnte meinen, die Regierung braucht doch nur eine schlechte Ausrede, uns noch mehr Steuern aufzudrücken. Aber ganz so widersprüchlich ist das alles gar nicht. Dass die Durchschnittstemperatur steigt, bedeutet nicht, dass es auch keine Wetterextreme mehr gibt. Im Gegenteil: Das sich wandelnde Klima unterstützt diese sogar, wenn auch mehr im Sommer als im Winter. Wer auf die letzten Jahre zurückschaut, weiß, wovon die Rede ist: Temperaturen, bei denen selbst das Eis nicht mehr hilft, Trockenheit und pralle Sonne. Oder aber man muss das Familienboot auspacken, um sich auf den überfluteten Straßen noch fortbewegen zu können. Forschungen konnten bestätigen, dass die Atmosphäre 7% mehr Wasserdampf aufnehmen kann, wenn es zur Erderwärmung um 1°C kommt. Gleichzeitig kommt es zur globalen Erwärmung, mehr Wasser verdunstet. So kommt es in einem Gebiet zur Dürre, während die Personen in einem anderen Gebiet sich über das Schwimmbad in ihrer Straße freuen.
Also ja, auch wenn wir uns gerade im Winter und nicht im Sommer befinden, kann es zu Wetterextremen kommen, die womöglich auch jetzt vom Klimawandel verstärkt werden. Übrigens: Diesen Februar gab es einen neuen deutschen Rekord für den größten Temperaturunterschied innerhalb einer Woche mit 41,9°C! Aufgrund der steigenden Durchschnittstemperatur werden die Winter zwar wärmer, jedoch kann es auch häufiger zu starker Kälte mit Schnee kommen. Das Potsdamer Forschungsinstitut sieht die Ursache dafür in dem Polarwirbel, der eigentlich dafür sorgt, dass Robben und Eisbären in der Arktis glücklich die Kälte genießen. Aber dieser Wirbel wird jetzt instabil, den Eisbären schmilzt das Eis unter den Pfoten weg und wir rutschen über die gefrorenen Straßen.
Was lernen wir daraus? Ja, der Klimawandel heißt doch eigentlich, dass es wärmer wird. Zugleich unterstützt und verstärkt er aber auch Wetterextreme wie Dürren oder starke Niederschläge. Außerdem schließt die Klimaerwärmung nicht Wetterereignisse aus, denn Wetter und Klima sind nicht das gleiche. Und was hat der Mensch nun damit am Hut? Zwar haben wir auf das Wetter keinen Einfluss, aber die Klimaerwärmung und der damit beschleunigte Klimawandel werden doch stark vom Menschen beeinflusst. Wir alle können (und sollten) Entscheidungen treffen, die sich nachhaltig positiv auf unser Klima und damit auf die Erde und die nachfolgenden Generationen auswirken.
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