Vom Werner in den Landtag

Christoph Willeke (Abiturjahrgang 2016) kandidiert als Direktkandidat der SPD für den Landtag im Wahlkreis Goslar und hat dabei gute Chancen, das Direktmandat zu gewinnen.

Als ehemaliger Schüler wollten wir natürlich wissen, wie er zu dieser Kandidatur kommt, was er aus der Schule mitgenommen hat und wie er sich die Arbeit als Abgeordneter vorstellt.

Ganz neu im Geschäft ist Christoph nicht. Der 25-Jährige arbeitet bereits seit sechs Jahren in der Kommunalpolitik – mittlerweile als Ortsvereinsvorsitzender und Stadtratsmitglied der SPD. Vorher hat er sich nach dem Abitur als Parteiloser, wenn auch zunächst erfolglos, für die Stadtratswahl aufgestellt.

Christoph beendet gerade mit dem Bachelor den Studiengang Kognitionswissenschaften in Osnabrück. Zuvor hat er eine Lehre in der Landwirtschaft absolviert. Diesem Metier ist er auch treu geblieben. Nebenbei arbeitet er im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit. Langfristig möchte Christoph diesen auch übernehmen. Es bleibt zudem eine Option, wenn er nicht in den Landtag gewählt wird. Oder er arbeitet weiter in dem Start-Up, in dem er neben dem Studium schon gearbeitet hat. Schwerpunkt ist hier das Thema künstliche Intelligenz.

„Ich werde im Politikunterricht zunehmend zum engagierten Gesprächspartner meines Politiklehrers. Aufgrund einiger politischer Meinungsverschiedenheiten sind die Diskussionen sehr lebhaft und auch mal kontrovers. Unterm Strich kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner, mit einem logischen Resultat: Man muss Kommunalpolitik machen!“

www.christoph-willeke.de

Einfluss auf seine Entscheidung, in die Politik zu gehen, hatte auch seine Schulzeit am Werner. Insbesondere im Politik-Wirtschaftsunterricht hat er gemerkt, dass das Diskutieren, Debattieren und kritisch Hinterfragen genau seine Leidenschaft sind. Der Landtagskandidat machte die Erfahrung, dass man Dinge verändern kann. Man muss sie nur ansprechen und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Dabei ist sein Tipp, dass man keine Scheu vor „mächtigen Personen“ haben sollte: „Neulich saß ich mit Hubertus Heil beim Bier zusammen. Man kann mit den Politikern reden und etwas bewegen. Es wird nicht alles von oben diktiert. Man muss aktiv eine Position einnehmen und kann damit etwas bewegen.“

Christoph ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft im konstruktiven Diskurs bleiben und Menschen nicht an den Parteirändern verlieren. „Wir müssen in unserer Gesellschaft darauf aufpassen, dass wir nicht auseinander brechen. Dass die Kluft zwischen arm und reich nicht zu groß wird.“ Die Menschen müssen die Erfahrung machen, dass man an politischen Prozessen teilhaben kann. „Dadurch fühlen sie sich weniger abgehängt.“, hofft der 25-Jährige. Darüber hinaus möchte er im Landtag in den Bereichen Digitalisierung und Landwirtschaft arbeiten. Der SPD-Kandidat sieht daneben weiterhin die kommunalen Themen, wie bspw. KITA-Versorgung, Winterdienst, Straßenbau. Für ihn ist es wichtig, dass ein Stadtratsmitglied – das er weiterhin bleiben möchte – eigene Anträge einbringt und diese nicht nur abnickt oder ablehnt. Für die Schulen wünscht er sich mehr digitale Tools, die zur individuellen Förderung im Unterricht eingesetzt werden. Dabei stützt er sich auf seine Erfahrungen zur künstlichen Intelligenz aus dem Studium.

„Wenn man merkt, dass man etwas gestaltet hat, etwas funktioniert hat und man das Leben eines Menschen verbessert hat – darum geht es bei der Politik.“, meint Christoph. Damit verbindet er auch die schönsten Momente in seiner noch jungen Karriere. Frustrierend empfindet er es hingegen, wenn eingebrachte Anträge so verwässert werden, dass man den ursprünglichen Text nicht mehr erkennt. Ein Beispiel sei die komplizierte und sehr teure Umsetzung des Antrages, ein freies WLAN in der Bummelallee zu haben. Auch im Wahlkampf sei es vorgekommen, dass er von Fremden als „Verräter“ bezeichnet wurde, bevor er ein Gespräch überhaupt beginnen konnte. Trotzdem ist es für ihn wichtig, dass man „immer die Hand hinhält. Man muss deutlich machen, dass man als Politiker an den Themen dran bleibt, und den Menschen vermitteln, dass die Politik nicht weit weg ist und man immer den Kontakt zu den Abgeordneten im Land- und Bundestag herstellen kann.“

Wenn ihr mehr über Christoph erfahren möchtet, findet ihr weitere Informationen auf seiner Seite:

www.christoph-willeke.de

Über Annelie 23 Artikel
Mein Name ist Annelie, ich besuche die 13. Klasse, bin 18 Jahre alt und Chefredakteurin der Profil-AG. Journalistisch bin ich sehr aktiv. Mittlerweile habe ich bereits am Jugendpressetag im Bundesministerium und bei einem Jugendpressekongress der Youngleaders GmbH teilgenommen. Außerdem bin ich im Mentoringprogramm 2023 der Jugendpresse mit dabei. Ich freue mich, wenn Ihr die Artikel fleißig lest! :)